Gavleston

Don’t mess with Texas

Endlich sind wir im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gelandet. Der Flug dauerte eine gefühlte Ewigkeit, da änderten auch die besten Plätze in der neusten Errungenschaft der Lufthansaflotte – der A380 – wenig. Wir waren jedoch sehr froh, dass der angekündigte Streik spurlos an uns vorüber ging.

Die Unwetter der vergangenen Tage hinterliessen jedoch sichtbare Zeichen (At least 5 killed in Houston-area flooding) und sorgten auch bei uns am Dienstag für eine etwas unruhigere Nacht. Zwischenzeitlich hat sich das Wetter etwas erholt und hat uns viele Ausflüge in Houston und Umgebung ermöglicht. Der Tag im Süden von Harris County startete mit einem Einblick in die Geschichte der bemannten Raumfahrt. Beim Besuch des NASA Space Centers schlug mein Piloten- und Techniker-Herz ein paar Schläge schneller. Unglaublich, was die Menschheit alles versucht um die unendlichen Weiten des Weltalls zu erforschen. Der Bau von Raketen liegt dazu auf der Hand, aber wer erfindet all die Roboter, Werkzeuge und Forschungsinstrumente? Wer kümmert sich um die Entwicklung von Trainingsgeräten zum Muskelerhalt, Verpflegung mit mehrjähriger Haltbarkeit und weltraumtauglichem Schachbrett zur Freizeitgestaltung. Was die Techniker, Ingenieure und Forscher der National Aeronautics and Space Administration da leisten, demonstriert die unbegrenzten Möglichkeiten der Vereinigten Staaten auf eindrückliche Weise.

In Texas – so finde ich – wirken die Möglichkeiten noch offener und vielfältiger als in anderen Teilen der USA. Dies mag daran liegen, dass im konservativen Staat die Kernwerte der Vereinigten Staaten noch länger überdauerten. Regelmässig erinnern Schilder bei Restaurant- und Museums-Eingängen daran, dass im Innern das öffentliche Tragen von Schusswaffen verboten ist. Das Tragen von Schusswaffen an sich, bleibt jedoch auch innerhalb der mit speziellen Tresortüren gesicherten Räume des Houston Museum of Natural Science erlaubt. Das Museum ist nicht nur für die grosse Sammlung an Versteinerungen und Fossilien bekannt, sondern gibt auch eine Übersicht über die wichtigsten und schönsten Gesteine des Kontinents. Etwas neuzeitlichere Tiere gibt es dann im unweit entfernten Houston Zoo zu sehen. Hier kann man sich beim Affen-Gehege ganz gut verweilen und den „Kollegen“ etwas beim Spielen, Essen und Faulenzen zuschauen.

Houston und seine Umgebung boten uns fast unbegrenzte Möglichkeiten: Einen Ausflug auf die Insel Galveston – die Wochenendausflugsinsel der Houstonianer -, eine Fahrradtour entlang des Bajou-Rivers oder eine Liftfahrt in die 60. Etage des Chase-Towers mit seinem Ausblick über die Stadt. Nicht zu vergessen, einer Bootstour durch einen der grössten Häfen der USA.

Nach gut einer Woche in den Vereinigten Staaten haben wir viele neue Eindrücke und Erfahrungen machen dürfen. Die Mischung aus mexikanischen Geschmäckern und amerikanischen Portionsgrössen bleibt unvergesslich. Unsere Reise geht weiter. Nächste Station: Halifax. Womit wird uns wohl der Osten Kanadas überraschen ?