Nordischer Charme und finnische Lebensfreude

Nun sind wir schon ein paar Tage unterwegs im hohen Norden. Nach der Anreise durch Hamburg und Lübeck, wovon wir von Letzterem absolut begeistert waren, sind wir dann in die baltische See gestochen und haben nochmals so viele Kilometer auf der Fähre zurückgelegt wie wir schon per Auto gemacht hatten.

Angekommen in Helsinki erwartete uns kaltes aber nicht zu kaltes Wetter und der finnische Charme, dem wir nicht gleich erlegen sind.

DasWort Charme, das im deutschen Sprachgebrauch regelmässig als Kennzeichen einer Eigenschaft eines Individuums im Sinne eines bezaubernden gewinnenden Wesen gebraucht wird mussten wir hier etwas suchen und haben’s nun doch auch gefunden.

Schlüssel des Ganzen ist, mit einem Lächeln auf die eher scheuen Finnen zu zugehen, am besten mit Buggy mit Viola drin und oder mit Lani an der Leine und schon huscht ein kleines Lächeln über das Gesicht der knorrigen Nordländer. Sie sind reserviert (wie wir Schweizer), eher wortkarg und etwas rauh. So ganz ohne Schnickschnack. Aber ebenso grundherzlich.

Hier im Norden lieben sie definitiv Kinder und Hunde. Nun gut wir haben beides und so wurde uns bis jetzt manche Tür geöffnet, sprich wir sind in jedem Hotel, Restaurant oder Café willkommen. Das Beste für Lani daran, sie wird herzlich begrüßt und mit einem Goodeli gelockt. Alle wollen sie streicheln und das ist doch einfach schön.

Dasselbe gilt für Viola, so viele Kinderstühle und Wickeltische auf einem Haufen habe ich noch nie gesehen. Die kleinen Gäste sind herzlich willkommen. Am meisten beindruckt hat uns dies in der einzigartigen Bibliothek von Helsinki. Die neue erbaute Zentralbibibliothek „Oodi“ lädt zum lesen ein und versprüht dabei soo viel wunderbare Lebensfreude. Wo sonst klösterliches Schweigen herrscht, gibt es hier ein Kaffee und eine grosse (schuhfrei) Spielzone für die Kleinen. Sie können aus unzähligen Gestellen Bücher und Spiele ausleihen und auf dicken Teppichen in ihren Geschichten versinken. Während die Mammas an grossen Tischen schwatzen und Kaffee trinken. Ein absolut geniales Konzept, ein sogenannter urbaner Wohnraum, der rege genutzt wird und den wir als Familie sehr genossen haben