Die Kuninkaantie (Königsstrasse) – oder schwedisch Kungsvägen – führt uns aus der Hauptstadt ostwärts in Richtung St. Petersburg. Die Route führte ursprünglich von Norwegen (Bergen – Oslo) über Schweden (Örebro – Stockholm) durch Finnland (Turku – Porvoo) bis nach Russland (St. Petersburg).
Was im Mittelalter eine wichtige Handelsroute war und den Namen daher mehr als verdiente, ist heute wohl für Touristen interessanter als für adlige Blaublüter. Dies zeigt sich auch daran, dass heute Helsinki an der Route liegt, obwohl die Stadt erst gegen 1550 gegründet wurde. Dafür behielt Porvoo, das vor ungefähr 800 Jahre gegründet wurde, seinen Platz an der Route. Wohlverdient – wie wir finden!
Beim Spaziergang durch die Altstatt fühlten wir uns in der Tat ins Mittelalter zurückversetzt. Die alten gepflästerten Gassen, die Holzhäuser und die rot bemalten Vorratsspeicher am Flussufer. Alles wirkte gleichzeitig so echt, so lebendig und irgendwie doch so sehr aus einer anderen Zeit. Aus einer Zeit, wo wohl auch der schöne Brauchtum der Weihnachtsdekorationen von Fenstern entstanden sein muss. Fast jedes Häuschen im Dorfkern hat das Fenster weihnachtlich dekoriert, mit kleinen Figürchen, teils Minaturen der Dorfgebäude und überall Lichtern. Lichtern, die die frühe Dämmerung vergessen machen und dem Besucher das Herz wärmen.
Die zweitälteste Stadt Finnlands – Porvoo – für uns definitiv den Umweg wert.
